Warum ich auf die magnetischen Rundfilter der Firma KASE-Filters umgestiegen bin!

Die Gründe sind schnell genannt. Erstens, weil die magnetischen Rundfilter sehr leicht sind und viel weniger Platz in meinem Fotorucksack einnehmen. Zweitens, weil die Handhabung der magnetischen Rundfilter der Firma Kase im Vergleich zu Einsteckfiltern mühelos funktioniert.

Filterhaufen: Über die Jahre hat sich ein größerer Bestand an Filtern und Einsteckfilter-Systemen angesammelt. 

Übersichtlich: Das Kase Rundfilter-System Wolverine ist klein und kompakt. Aber ist es ein Ersatz für ein klassisches Einsteckfilter-System?

Bevor ich auf meine Eindrücke bezüglich des Kase magnetischen Wolverine Rundfilter Systems zu sprechen komme, hier erst einmal zwei Gründe für den Einsatz von Filtern für meine Landschaftsfotografie:


1. Um die Wirkung des Lichts zu verändern nutze ich Polfilter:

Um unerwünschte Reflexionen von Oberflächen, wie z. B. die Spiegelung der Wasseroberfläche quasi „auszublenden“ und um das Grün von Blättern und Gräsern „kräftiger“ wirken zu lassen.

Bei dieser Aufnahme eines Bergsees in Südtirol habe ich den Polfilter so eingestellt, dass man die Steine und den Baumstamm im Wasser sieht, aber die Spiegelung der Berge im See noch erhalten bleibt.

2. Um die Verschlusszeit zu reduzieren setzte ich Neutral Density Filter, kurz ND Filter ein:

Zum Beispiel, um das fließende Wasser eines Bachlaufs „weicher“ wirken zu lassen.
Gleiches lässt sich auch oft schon durch die Nutzung eine Polfilters erreichen; dieser führt zur Reduzierung der Verschlusszeit um ca. 1 Blendenstufe, dies reicht oft schon aus.

Bei dieser Aufnahme in einer Klamm habe ich nur durch den Einsatz des Polfilters die Verschlusszeit reduzieren können. Außerdem wirkt dadurch das Grün intensiver und die Felsen reflektieren nicht.  

Des weiteren gibt es natürlich auch noch den Bedarf die Belichtung auszugleichen. Z.B. bei hellem Himmel und dunklerem Vordergrund. Um die Unterschiede in einer solchen Belichtungssituation auszugleichen, habe ich früher auf Grauverlaufsfilter gesetzt. Davon bin ich allerdings zunehmend abgekommen, da ich auch sehr einfach zwei oder drei unterschiedlich belichtete Bilder in Lightroom zusammenfügen kann. Beim Dynamikumfang aktueller Kameras ist aber selbst das oft nicht notwendig, oft reicht bereits eine gut belichtete Aufnahme und der Einsatz des Verlaufsfilters in Lightroom aus. 

Im Laufe der Jahre habe ich Filtersysteme von verschiedenen Herstellern verwendet (u.a. Lensinghouse, Rollei, Haida) und damit stets die gewünschten o.g. Effekte erzielt. Somit eigentlich kein Grund für einen Wechsel, allerdings hat mich die sperrige Handhabung der Einsteckfilter, aber auch der Schraubfilter oft gestört. 
Außerdem ist da noch der Umstand, dass ich gerne überprüfe, ob ich den Platz und das Gewicht im Fotorucksack reduzieren kann. Gerade in den Bergen ein wichtiger Aspekt. Wie heißt es doch so zutreffend „das Bessere ist der Feind des Guten“. Bei meiner Suche nach einer geeigneten Lösung bin ich auf das KASE-Rundfilter-System Wolverine gestoßen. 

Ich habe mich für das Kase ROUND Wolverine Magnetisches Rundfilter Kit inkl. CPL, ND8, ND64 in der Variante 95mm Objektivdurchmesser entschieden:

1x magnetischer CPL (Polfilter)
1x magnetischer ND8
1x magnetischer ND64
1x magnetischer Adapterring
1x magnetischer Objektivdeckel

Zusätzlich habe ich mir noch einen magnetischen Step Up Ring 82-95mm und einen weiteren magnetischen Objektivdeckel zugelegt.

Kase bietet noch zwei weitere Sets an:

Kase ROUND Wolverine magnetisches Rundfilter ND Kit inkl. CPL ND8 ND64 ND1000

Kase ROUND Wolverine Magnetisches Rundfilter Kit inkl. CPL ND1000 Soft GND 0.9

Da ich bisher meine ND1000 Filter so gut wie nie benutzt habe, kann ich vorerst auf diesen Filter verzichten. Interessant wäre es einmal den Soft GND 0.9 als Rundfilter auszuprobieren, wie allerdings weiter oben geschrieben, nutze ich hier zwei oder drei unterschiedliche Belichtungen und ggf. einen Verlaufsfilter in Adobe Lightroom, somit für mich kein „Must Have“. 

Die Filtertasche ist wirklich sehr klein und fühlt sich wertig an und hat einen gut schließenden Magnetverschluss. Passend zur der Anzahl der Filter und dem Objektivdeckel hat die Tasche vier Fächer, eins mehr hätte ich mir für den Nachkauf von Filtern bzw. weiteren Adapterringen noch gewünscht. Für denjenigen der den Adapterring und den KASE Filterdeckel immer am Objektiv lässt, kein Problem, aber ich würde zwei weitere Fächer durchaus begrüßen. Sehr nützlich ist der rückseitig angebrachte Karabinerhaken, somit lässt sich die Filtertasche schnell an den Tragegurt meines F-Stop Rucksacks befestigen und die Filter sind immer direkt im Zugriff.

Canon RF 28-70mm f/2L USM (Objektivdurchmesser 95mm) an der Canon EOS R5 mit Polfilter.

Canon RF 15-35mm f/2.8L IS USM mit dem Magentic Adapter Ring 82-95mm und aufgesetztem ND-Filter.

Die Nutzung des Systems ist kinderleicht und ein riesiger Unterschied zur Verwendung von Einsteckfiltern. Der magnetische Adapterring wird auf das Objektiv geschraubt. Die Filter werden einfach aufgesetzt und halten durch den Magnetismus. Der Objektivdeckel ist ebenfalls magnetisch und hält gut auf dem Adapterring, allerdings sollte man für den Transport immer die Filter runternehmen und den Objektivdeckel direkt auf den magnetischen Adapterring setzten.
Zum Hintergrund: Der erste aufgesetzte Filter oder auch der direkt aufgesetzte Objektivdeckel hält einwandfrei, der zweite aufgesetzte Filter sitzt dann ausreichend fest für das Fotografieren vom Stativ aus, der dann ggf. noch aufgesetzte Objektivdeckel hält nicht mehr gut. Am Stativ genutzt – und dafür sind die Filter ja i.d.R. gedacht – kein Problem, aber man transportiert ja auch manchmal sein Stativ mit angesetzter Kamera ein paar hundert Meter, um einen neuen Standort zu suchen. Bei einer solchen Situation habe ich in einer Klamm schon einen ND8 Filter in den Fluten versenkt.
Für mich ist das kein „show stopper“, aber man sollte diesbezüglich ein wenig aufpassen, zumindest wenn man sich in ungünstigen Terrain bewegt. Und da es kinderleicht ist die Filter kurz abzunehmen, in die am Rucksack eingehakte Filtertasche zu stecken und wieder aufzusetzen, stellt es auch kein Problem dar. 

Noch ein Satz zum Polfilter, der lässt sich gut drehen. Der Polfilter lässt sich direkt auf dem magnetischen Adapterring bzw. auf dem darunterliegenden ND-Filter drehen.

Der Objektivdurchmesser des Canon RF 28-70mm f/2L USM ist mit 95mm schon ein Wort (siehe oben), wie das gesamte Objektiv, aber das ist eine andere Geschichte ;). Beim Canon RF 15-35mm/2.8l IS USM steht der Filter wie auf dem rechten Bild (siehe oben) zu erkennen ist etwas über. Die Gegenlichtblende lässt sich somit nicht anbringen, was aber aus meiner Sicht beim Einsatz des Polfilters eher wenig sinnvoll ist.

Hier das Canon RF 15-35mm 2.8 L  IS USM mit dem 95mm Adapterring auf dem 82mm Objektiv.

Der magnetische Objektivdeckel sitzt gut. Bauartbedingt sitzt natürlich der original Objektivdeckel fester.

Mein Fazit:
Ich nutze die Filter seit rund fünf Monaten intensiv und bin sehr zufrieden. Das rührt vor allem daher, dass meine Anforderungen an Gewichtsreduzierung, geringes Packmaß und einfaches Handling voll erfüllt sind. Der Unterschied zu den bisher verwendeten Filter-Systemen ist in diesen Punkten erheblich, vor allem, da sich die Filter sehr zügig wechseln lassen; gerade in sich schnell ändernden Lichtsituationen ein echter Gewinn!

Die mit den Filtern gemachten Bilder sind meiner subjektiven Einschätzung nach von sehr guter Abbildungsqualität und neutral in der Farbwiedergabe. Vergleichstests mit anderen Filtern habe ich bisher allerdings nicht gemacht, die Ergebnisse in Lightroom am kalibrierten EIZO Monitor betrachtet, sind für mein Empfinden aber einwandfrei.

Aufpassen muss man ein wenig mit der Magnetkraft der Filter, die vor allem beim zweiten angesetzten Filter etwas nachlässt. Im Vergleich zu einem Schraub- und auch im Vergleich zu einem Einsteckfilter ist hier meines Erachtens etwas mehr Achtsamkeit beim Transport des Statives mit angesetzter Kamera erforderlich.

Um fair zu sein, die sehr gute Filtertasche hat für die im Kit erworbenen Filter genau die richtige Anzahl von Fächern, allerdings würde ich mir persönlich noch Platz für die Erweiterung des Filtersets wünschen.

Ist das magnetische Rundfilter-System von KASE nun für mich ein Ersatz zu meinen klassischen Einsteckfiltern?
Ja ist es, die Einsteckfilter liegen seitdem im Schrank! In den letzten Monaten habe ich die meiste Zeit in den Bergen fotografiert und war dankbar für das geringe Gewicht und die einfache Handhabung. Da ich in den Bergen sowieso keine Grauverlaufsfilter sinnvoll nutzen kann (kein gerader Horizont), habe ich diese auch nicht vermisst.
Ich könnte mir vorstellen, dass ich Grauverlaufsfilter am Meer zukünftig weiterhin einsetzen würde, vielleicht probiere ich hier einmal den KASE Soft GND 0.9 Rundfilter aus.

Noch eine abschließende Anmerkung:
Ich habe dieses Filter-Set selbst erworben und werde nicht von der Firma Kase gesponsert.

 

 

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